Diabetes mellitus Typ 2


Kohlenhydrate in der Ernährung bewirken einen mehr oder weniger raschen Glukose-Anstieg im Blut, wodurch die Bauchspeicheldrüse veranlasst wird, Insulin auszuschütten. Das Insulin ist notwendig für die Aufnahme großer Mengen Zuckers in die Muskelzellen, wo die Glukose als schneller Energielieferant dient. Insbesondere wenn schnell verfügbare und damit rasch ins Blut gelangende Kohlenhydrate aufgenommen werden, erzielt das eine entsprechend kräftige Insulinantwort. Mit der Zeit und wenn stets viel Blutglukose auf diese Weise in die Muskulatur „eingefüttert“ werden muss, verlieren die Insulinrezeptoren auf den Muskelzellen ihre Ansprechbarkeit gegenüber Insulin, d. h. dass die Muskelzellen für Glukose verriegelt sind. Die Glukose bleibt demzufolge im Blutstrom und signalisiert an die Bauchspeicheldrüse, dass noch mehr Insulin produziert werden muss, um die toxische Konzentration von Blutzucker zu senken (s. Glycierungsreaktionen, AGE). Diesen Zustand bezeichnet man als Insulinresistenz. Die Insulinresistenz kann sich weiter ausprägen und zur kompletten Überlastung der Bauchspeicheldrüse führen, die dann letztlich kein Insulin mehr produzieren kann. Der Diabetes ist in diesem Moment insulinpflichtig geworden, d. h. es muss von außen Insulin gegeben werden, um den Organismus am Leben zu erhalten.